Anisotropy Scanner
Bei der Beurteilung von vorgespannten Fassadengläsern sind Anisotropien ein Hauptdiskussionspunkt zwischen Glaslieferant und Architekt oder Endnutzer. Anisotropien, auch als irisierende Bereiche bekannt, bestehen aus dunklen oder farbigen Feldern, Kreisen oder Streifen. Im polarisierten Licht werden diese bei direkt einfallendem Sonnenschein unter bestimmten Blickwinkeln oder mit polarisierenden Sonnenbrillen sichtbar. Diese unerwünschten Effekte werden durch differierende Spannungsverhältnisse hervorgerufen, die meistens vom Vorspannprozess herrühren.
Die perfekte Lösung zur Vermeidung weiterer Wertschöpfungsverluste bietet unser Anisotropy Scanner. Er misst bei voller Produktionsgeschwindigkeit mit polarisiertem Licht und zeigt pro Scheibe an, ob der Isotropie Mindest-Zielwert erreicht oder wieweit er überschritten wurde.
Die verwendeten Kanäle
Der Anisotropy Scanner arbeitet in Hellfeld Transmission mit polarisiertem Licht. Optional kann der Anisotropy Scanner um einen White Haze Kanal erweitert werden. In Kombination mit dem Anisotropy Scanner arbeitet der White Haze Kanal im Dunkelfeld in Transmission. Dieser Kanal macht nach dem Vorspannen Bereiche erkennbar, wo ofenbedingt Schädigungen der Glasoberflächen eingetreten sind. Diese Bereiche werden den Ofenbedienern zur Nacharbeit angezeigt und machen es dadurch möglich, die schadhaften Oberflächenbereiche zu polieren, bevor das Glas zur Weiterverarbeitung oder zum Kunden geht. Unnötige Folgekosten gehören so der Vergangenheit an!
Die Prüfprozesse
Bei der Prüfung auf Anisotropien kommt es auf den Nanometer an. Das sind Maßeinheiten, die im Glas lediglich aus der Beschichtungstechnik bekannt sind. Dabei ist es extrem wichtig, dass unter genau festgelegten Rahmenbedingungen geprüft wird. Dazu gehört, dass der verwendete Polfilter exakt auf die Wellenlänge des einfallenden Lichts abgestimmt ist. Deshalb verwenden wir genau eine Lichtquelle, denn ein bestimmter Polfilter kann nicht toleranzarm auf mehrere Wellenlängen abgestimmt sein. Auch muss der Scanner die Lichttransmission des Glases bei der Einfahrt in den Ofen automatisch bestimmen und sich darauf selbst kalibrieren. Genau das machen wir.
Natürlich sind die Sichtbarkeitsschwellen der Anisotropie im Scanner in Nm einstellbar. Die Isotropie Werte können pro Scheibe als Durchschnittswerte in Nm oder als Prozentwerte in Bezug auf die Sichtbarkeitsschwelle angegeben werden. Bei Bedarf können Sie so Ihren Auftraggebern dank der Dokumentation und der Archivierung der Prüfergebnisse die Produktionsresultate jeder einzelnen Scheibe nachweisen.
Alles zu kompliziert? OK, wir freuen uns auf Ihre Anfrage und helfen Ihnen bei Ihrem Tagesproblem gerne weiter.
Einsatzbereiche
- Hinter dem Vorspannofen
Fokus
- Anisotropien
- Optional White Haze
Modular erweiterbar
- Basis ist der Hellfeldkanal mit polarisiertem Licht (gemäß Normen, z.B. DIN SPEC 18198 oder ASTM C1901 21)
- Erweiterbar um White Haze Kanal
Optionen zur
- Verbesserung des Arbeitsablaufs (z.B. Ampeln, zweite Bedienstation für Ofenführer, etc.)
- Unterstützung der Automatisierung (Anbindung an Linien, ERP- oder PPS Systeme)
- Speicherung und Nutzung von Daten (Dashboard, Reports, Archiv)
Technische Daten
Anlagenhöhe /-breite |
Bis 3,30 m im Standard |
Ausführung |
Horizontal oder vertikal |
Maximale Glasgrößen |
3,30 m x 6,00 m – optional bis 25 m Länge |
Prüfbare Glasarten |
ESG aus Float, Farbglas, LowE, Sonnenschutzglas, etc. |
Glasdicken |
Bis 20 mm – optional dicker |
Transport-Geschwindigkeit |
25 m/min |
Referenzen
Als andere sich noch den Kopf zerbrachen, wie man die Bestimmung der Anisotropie-Werte angehen könnte, hat Viprotron im Jahr 2016 den ersten Scanner zu diesem Zweck auf den Markt gebracht. In 2017 erhielten wir dafür die Auszeichnung für das modernste Equipment des Jahres durch das Glass Magazine (USA).
Und natürlich hat Viprotron sowohl an der Entstehung der DIN SPEC 18198 als auch der US Norm ASTM C1901 21 mitgewirkt. Damit wurde das Thema Anisotropien erstmals in der Normung berücksichtigt.
Jenseits eines Preises, auf den wir auch ein wenig stolz sein dürfen, oder der Normungsarbeit, ist als Referenz allerdings die Einschätzung unserer Kunden in Bezug auf diesen Scanner viel wichtiger.
Seit mehreren Jahren arbeiten wir bereits intensiv mit dem Anisotropy Scanner und konnten daraus enormen Nutzen ziehen.
Häufige Fragen
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Die Normung sagt dazu nichts aus. Wie immer bei der Wahrnehmung von optischen Erscheinungen gibt es empfindlichere oder weniger empfindliche Betrachter. In der Praxis haben sich dabei Schwellenwerte von 50 Nm (empfindlich) bis 80 Nm (weniger empfindlich) heraus kristallisiert.
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Das ist im Prinzip egal. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass Prozentwerte vom zu Grunde gelegten Sichtbarkeits-Schwellenwert anhängen. Dasselbe Glas kann beispielsweise bei einer Schwelle von 50 Nm einen Isotropie Wert von 50% haben, wird bei einer Schwelle von 80 Nm allerdings einen Wert von über 80% ausweisen. Die Angabe eines Prozentwertes ohne Schwellwert ist demnach sinnlos. Ein Durchschnittswert in Nm ist eine weniger manipulative Darstellung der Isotropie.
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Sowohl der Durchschnittswert als auch der Prozentwert geben immer eine Bewertung der gesamten Scheibenoberfläche. Aber der Anisotropy Scanner ist selbstverständlich in der Lage, einzelne besonders betroffene Bereiche gesondert zu bewerten. So kann eine ansonsten in der Durchschnittsbewertung gute Scheibe wegen einer sehr auffälligen Anisotropie Teilfläche trotzdem außerhalb der gewünschten Spezifikation liegen.
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Sollte eine Scheibe in einem Rahmensystem verglast werden, werden die für Anisotropie besonders anfälligen Kanten durch den Rahmen abgedeckt. Natürlich kann dann im Rezept eingestellt werden, in welchem Abstand zur Glaskante die Bewertung unterbleibt. Das Gleiche gilt übrigens auch für Lochbohrungen.
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